Spezialität aus Dresden – der Dresdner Christstollen

Christstollen gehören schon seit vielen Jahrzehnten zu Weihnachten dazu. Eine ganz besondere Spezialität ist der Dresdner Christstollen, den es original nur aus Dresden gibt, wie der Name schon sagt. Dahinter steckt jedoch eine sehr interessante Geschichte. Denn eigentlich war dieses besondere Gebäck gar kein Weihnachtsgebäck und auch alles andere als schmackhaft. Das erste Mal gebacken wurde er im Sommer und wurde an das Bartolomai Hospital überreicht. Dort wurde er auch rum 1400 das erste Mal erwähnt. Da zu dieser Zeit noch ein Butterverbot herrschte, bestand der Striezel, wie er zu dieser Zeit noch hieß, aus Mehl, Wasser und Hefe. Eine Besonderheit war das somit nicht.

Die königlichen Traditionen

Irgendwann wurde es Tradition, dass die Könige zu Weihnachten einen solchen Striezel der Bäckermeister erhielten. Allerdings fanden die Kurfürsten Albert III. und Ernst, dass am Geschmack durchaus noch gefeilt werden konnte. Daher schrieben sie den damaligen Papst Nikolaus V. an und baten in einem Butterbrief, dass die katholische Kirche doch bitte das Butterverbot aufheben sollte. Die Antwort kam allerdings erst 40 Jahre später. 1491 gab der Papst dem Bitten der Kurfürsten nach und hob das Butterverbot auf. Somit konnte statt Öl nun auch Butter verwendet werden, um den Christstollen noch schmackhafter zu machen.

Doch nicht nur die Kurfürsten Albert III. und Ernst hatten besondere Wünsche. Auch August der Starke äußerte 1730 einen Wunsch. Er bat den Bäckermeister Zacharias, zu Ehren des Zeithainer Lustlagers einen ganz besonderen Stollen zu backen. Also machte sich Zacharias mit über 100 Gesellen an die Arbeit und erfüllte den Wunsch. Der Christstollen für August den Starken, der damals Kurfürst von Sachsen und König von Polen war, wog sagenhafte 36 Pfund und maß 150 cm. Für diesen Spezialauftrag wurden 3.600 Eier, 326 Kannen Milch und eine Tonne Weizenmehl benötigt.

Das Stollenfest nahm seinen Lauf

Auch, wenn diese Tradition mit dem Untergang der Monarchie im Jahre 1918 leider auch unterging, gab es lange Zeit keine solchen Feste mit einem überdimensional großen Dresdner Stollen. Glücklicherweise wurde das Fest aber wieder ins Leben gerufen. 1994 fand das Stollenfest zum ersten Mal wieder in Dresden statt und wird seither jeden Sonnabend vor dem 2. Advent gefeiert. Dabei ist das Dresdner Stollenfest mittlerweile auf der ganzen Welt bekannt und entsprechend beliebt. Natürlich hat nicht jeder Zeit, um an diesem besonderen Fest teilzunehmen. Doch dies ist für die Liebhaber des Dresdner Christstollens kein Problem mehr. Denn seit einigen Jahren kann der Dresdner Stollen online gekauft werden, dank des Internets. So kommt jeder, egal in welchem Land er wohnt, in den Geschmack dieser Spezialität.

Doch Vorsicht bei Kauf des weihnachtlichen Gebäcks. Es gibt zahlreiche Händler, die die Besonderheit aus Dresden anbieten. Allerdings ist nicht jeder Stollen auch wirklich ein Original. Nur wenn ein Echtheitszertifikat beiliegt und wenn die Spezialität von einem Dresdner Bäcker- oder Konditormeister produziert wurde, handelt es sich auch um den echten Stollen aus Dresden. Derzeit gibt es nur rund 134 Bäckermeister und Konditoren, die dieses Weihnachtsgebäck herstellen dürfen. Daher ist beim Kauf eine besondere Vorsicht geboten, um auch wirklich in den Genuss des echten Dresdner Stollens zu kommen.